Auf digitale Angriffe reagieren
BeitragAngriffe im digitalen Raum können zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen. Wichtig zu wissen ist, dass man auf unterschiedliche Weise darauf reagieren kann. Erste Handlungen können sein:
Ignorieren
Niemand ist verpflichtet, auf unangemessene Kommentare zu reagieren. Durch Ignorieren erhalten diese keine Aufmerksamkeit, sie bleiben aber auch unwidersprochen.
Niemand ist verpflichtet, auf unangemessene Kommentare zu reagieren. Durch Ignorieren erhalten diese keine Aufmerksamkeit, sie bleiben aber auch unwidersprochen.
Melden
Betroffene können Plattformen wie Facebook oder LinkedIn Inhalte melden, die ihnen rechtswidrig erscheinen oder die gegen die Regeln der Plattform verstoßen. Ob ein Beitrag als rechtswidrig eingestuft wird, entscheidet die Gesetzgebung des Landes, in dem der Post verfasst wurde. Wenn die Plattform nicht reagiert oder den Post nicht löscht, können Betroffene Beschwerde bei der Plattform einlegen oder sich bei Beratungsstellen (siehe den Beitrag: Gewalt im Netz - Was kann ich tun?) über weitere mögliche Schritte informieren.
Betroffene können Plattformen wie Facebook oder LinkedIn Inhalte melden, die ihnen rechtswidrig erscheinen oder die gegen die Regeln der Plattform verstoßen. Ob ein Beitrag als rechtswidrig eingestuft wird, entscheidet die Gesetzgebung des Landes, in dem der Post verfasst wurde. Wenn die Plattform nicht reagiert oder den Post nicht löscht, können Betroffene Beschwerde bei der Plattform einlegen oder sich bei Beratungsstellen (siehe den Beitrag: Gewalt im Netz - Was kann ich tun?) über weitere mögliche Schritte informieren.
Blockieren
Es gibt die Möglichkeit, die Sender*innen von übergriffigen Nachrichten zu blockieren. Bei E-Mails kann man dies in den Filterregeln einstellen, auf Social Media-Kanälen gibt es in den Einstellungen eine „Blockieren“-Funktion und auf dem Smartphone kann man eingehende Rufnummern sperren. Für die Blockierung verschiedener Kommunikationsmittel gibt es auch Anleitungen.
Gegenrede
Gegenrede oder Counterspeech ist eine weitere Möglichkeit, um auf Angriffe im Netz zu reagieren. Damit zeigt man, dass man nicht bereit ist, Abwertungen oder Beleidigungen hinzunehmen. Auch wenn der*die Absender*in keine Einsicht zeigt, kann Gegenrede eine wichtige Signalwirkung an diejenigen haben, die selbst nicht kommentieren, aber mitlesen.
Es gibt die Möglichkeit, die Sender*innen von übergriffigen Nachrichten zu blockieren. Bei E-Mails kann man dies in den Filterregeln einstellen, auf Social Media-Kanälen gibt es in den Einstellungen eine „Blockieren“-Funktion und auf dem Smartphone kann man eingehende Rufnummern sperren. Für die Blockierung verschiedener Kommunikationsmittel gibt es auch Anleitungen.
Gegenrede
Gegenrede oder Counterspeech ist eine weitere Möglichkeit, um auf Angriffe im Netz zu reagieren. Damit zeigt man, dass man nicht bereit ist, Abwertungen oder Beleidigungen hinzunehmen. Auch wenn der*die Absender*in keine Einsicht zeigt, kann Gegenrede eine wichtige Signalwirkung an diejenigen haben, die selbst nicht kommentieren, aber mitlesen.
Es gibt unterschiedliche Einschätzungen dazu, ob und wie erfolgreich diese Methode ist. Kritiker*innen wenden ein, dass insbesondere beim „trolling“ (also dem gezielten Stören) von Online-Diskussionen die Angreifer*innen ihre Meinung nicht ändern werden; daher sollte man zumindest sich nicht auf eine längere Diskussion einlassen. Auf Angriffe einzugehen kann außerdem den Effekt haben, dass durch die Funktionsweise der Plattformen (Inhalte, die heftige Reaktionen hervorrufen, verbreiten sich stärker) die Reichweite der Posts noch unfreiwillig vergrößert wird.
Wenn man sich dafür entscheidet, Gegenrede einzusetzen, sollte der Ton sachlich sein, statt die Aggression der Angreifer*innen zu erwidern. Die Antworten sollten knapp und eindeutig sein, man muss sich nicht rechtfertigen. Auch wenn es schwerfällt, gilt empathische Gegenrede am ehesten als erfolgversprechend, um Hasskommentare einzudämmen. Humor ist eine weitere Redestrategie, die eingesetzt werden kann. Kommentare mit strafrechtlich relevantem Inhalt sollte man melden, löschen oder den*die Absender*in blockieren.
Auch wenn man nicht selbst betroffen ist, sondern eine andere Person im Netz angegriffen wird, hat Gegenrede eine wichtige Funktion: Man kann der Person zeigen, dass sie nicht alleine dasteht. Hierfür gibt es ebenfalls Anleitungen und Tipps.
Beweissicherung
Verschiedene Formen digitaler Gewalt erfüllen unterschiedliche Straftatbestände, die zur Anzeige gebracht werden können. Hilfsorganisationen können Betroffene dabei beraten, wie sie dabei vorgehen können.
Verschiedene Formen digitaler Gewalt erfüllen unterschiedliche Straftatbestände, die zur Anzeige gebracht werden können. Hilfsorganisationen können Betroffene dabei beraten, wie sie dabei vorgehen können.
Um strafrechtlich relevante Posts zur Anzeige zu bringen, ist es notwendig, rechtssichere Screenshots anzufertigen – am besten zeitnah, da diese auch wieder gelöscht werden können. Nur rechtssichere Screenshots gelten vor Gericht als Beweismittel. Verschiedene Hilfsorganisationen können Hinweise geben, was dabei zu beachten ist.
Wenn man Anzeige bei der Polizei erstatten möchte, sollten zuvor so viele Angriffe wie möglich dokumentiert werden. Dazu gehört, aufzuschreiben, wann ein Vorfall stattgefunden hat (Datum und Uhrzeit), wo (Standort oder Link), was passiert ist und, wenn möglich, wer eine eventuelle Straftat bezeugen kann. Textnachrichten, E-Mails, Social Media-Posts oder Nachrichten in Kommentarspalten können als Beweise dienen (siehe voriger Absatz: rechtssichere Screenshots). Bei häufigen Angriffen, z.B. bei Stalking, kann die Dokumentation auch per App erfolgen.
Im Notfall
Manchmal nehmen Angriffe im Internet eine rasante Dynamik an. Im Notfall sollte man sich an eine Polizeidienststelle wenden (online oder vor Ort). Außerdem gibt es weitere Verhaltenstipps bei akuter Bedrohung.
Im Notfall
Manchmal nehmen Angriffe im Internet eine rasante Dynamik an. Im Notfall sollte man sich an eine Polizeidienststelle wenden (online oder vor Ort). Außerdem gibt es weitere Verhaltenstipps bei akuter Bedrohung.
Verschiedene Beratungsstellen können Betroffene von digitaler Gewalt bei der Entscheidung unterstützen, wie sie weiter vorgehen möchten. Auch die Vertrauenspersonen der Hochschule Emden/Leer stehen für eine Erstberatung zur Verfügung.
Dieser Artikel wurde von Hochschule Emden/Leer erstellt und zuletzt am aktualisiert.