Was kann ich bei häuslicher Gewalt tun?

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Unter häuslicher Gewalt versteht man körperliche, aber auch psychische Gewalt innerhalb einer Beziehung oder häuslichen Gemeinschaft. In vielen Fällen beginnt häusliche Gewalt nicht von heute auf morgen mit körperlicher Gewalt. Oft handelt es sich um einen schleichenden Prozess.
Unabhängig davon, ob sie im häuslichen Bereich, in der Öffentlichkeit, von Fremden oder Verwandten bzw. Lebenspartner:innen begangen werden, Gewalttaten sind Straftaten. Du solltest dir in jedem Fall professionelle Hilfe einholen, um Unterstützung für den Weg aus der Gewalt zu erhalten.
Wähle 110, wenn du Gewalt erfährst oder eine Gewaltausübung befürchtest! Die Polizei wird alles Erforderliche tun, um dich zu schützen. Eine Strafanzeige kannst du bei jeder Polizeidienststelle erstatten. Zur Erstattung einer Strafanzeige kannst du dich durch eine Person deines Vertrauens begleiten lassen.
Nachfolgend findest du eine Übersicht möglicher regionaler und überregionaler Hilfsangebote:
Anlaufstellen und Notfallnummern in Emden:
  • Die „Beratungsstelle bei Gewalt an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“ hilft bei Bedrohung oder Erfahrung von körperlicher oder seelischer Gewalt, Krisen in der Partnerschaft, Trennung und Scheidung. (Mehr dazu hier
  • Das Frauenhaus Emden ist eine anonyme Wohngruppe und Schutzeinrichtung für Frauen mit und ohne Kinder sowie Beratungsstelle für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen oder bedroht sind. Es ist rund um die Uhr unter der Nummer 04921 439 00 oder per E-Mail über frauenhaus@awo-emden.de erreichbar. (Mehr dazu hier)
  • Die „BISS – Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt“ berät und informiert Frauen, Männer, Jugendliche und Paare bei häuslicher Gewalt und bietet Hilfe und Beratung bei Stalking. Sie ist telefonisch zu erreichen unter der Nummer 04921 588 977 oder per Mail über biss@awo-emden.de. (Mehr dazu hier)

Anlaufstellen und Notfallnummern in Leer:
  • Frauenhaus Leer bietet Schutz, Unterkunft, Hilfe und Unterstützung bei Gewalt sowie Beratung und Begleitung. Es ist 24 Stunden erreichbar unter der Nummer 0491 65 898. (Mehr dazu hier)
  • Die „BISS – Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt“ in Leer ist erreichbar unter der Nummer 0491 979 681 00. (Mehr dazu hier)

Überregionale Hilfsangebote:
  • Beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" kannst du dich unter der Nummer 08000 116 016 an 365 Tagen zu jeder Uhrzeit anonym und kostenlos beraten lassen. Eine Beratung ist in vielen Sprachen möglich. (Mehr unter: www.hilfetelefon.de)
  • Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser bieten Schutz vor Bedrohung. In den Frauenberatungsstellen kannst du ein persönliches Sicherheitskonzept erarbeiten, dich zu deinen rechtlichen Möglichkeiten beraten lassen oder psychologische Beratung in Anspruch nehmen. Auch erhältst du Unterstützung dabei, einen Platz in einem Frauenhaus zu finden. (Mehr unter: www.frauenhauskoordinierung.de)
  • Das Ada-Schutzhaus ist eine anonyme Wohngruppe und Schutzeinrichtung in Niedersachsen für für Mädchen und junge Frauen, die von körperlicher, psychischer und/oder sexualisierter Gewalt oder von Zwangsverheiratung bedroht oder betroffen sind. Bei Fragen und/oder einem Hilfebedarf, kann jederzeit Kontakt unter der kostenlosen Telefon-Nummer 0800 6647799 oder per E-Mail (info@ada-schutzhaus.de) aufgenommen werden. (Mehr unter: http://www.ada-schutzhaus.de/)
  • Das Netzwerk ProBeweis bietet Hilfe für Betroffene häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt, die noch keine Anzeige erstatten möchten. Es bietet professionelle Beweissicherung und vertrauliche Spurensicherung, unabhängig von einer Kontaktaufnahme mit der Polizei oder einer Strafanzeige. (Mehr unter: https://www.probeweis.de/de/ich-bin-betroffener) Eine Kontaktaufnahme ist über die Partnerkliniken vor Ort, beispielsweise in Aurich, möglich. (Mehr unter: https://www.probeweis.de/de/partnerkliniken)
  • Auch Kinder können sich bei akuten Bedrohungen zu Hause, in der Schule oder durch Freunde Hilfe und Unterstützung einholen. Das Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer" unter der 116111 ist montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr anonym und kostenlos erreichbar. (Mehr unter: www.nummergegenkummer.de) Darüber hinaus gibt es Kinderschutzdienste und den Kinderschutzbund in allen Regionen sowie Online-Beratung für Jugendliche unter www.youth-life-line.de.

Was du darüber hinaus tun solltest
  • Notiere dir Einzelheiten zu den Vorfällen, wie Datum, Uhrzeit und was genau geschehen ist.
  • Suche einen Arzt auf, nenne ihm den Ursprung der Verletzungen und lasse die Verletzungen attestieren und z.B. fotografieren, um sie für eine mögliche Strafanzeige beweissicher zu dokumentieren.
Dieser Artikel wurde von Hochschule Emden/Leer erstellt und zuletzt am aktualisiert.